Kamerun

17.November – 9.Dezember 2019:

Im ersten kamerunischen Dorf wurden wir an ein anderes Dorfoberhaupt übergeben und fuhren eine extrem steile Abfahrt runter. Nachdem wir etwa 800 m an Höhe verloren hatten, begrüssten uns die freundlichen Zöllner auf Französisch und wir waren definitiv in Kamerun angekommen.  

Ohne weitere Eskorte kämpften wir uns über die holprige Piste und steile Abschnitte in Richtung Hauptstrasse. Leider löste sich unsere Hoffnung schnell in Luft auf, eine bessere Strasse vorzufinden. Weiterhin wurden wir so richtig durchgeschüttelt und mussten tiefen Gräben aus der Regenzeit ausweichen. Wenigstens waren die steilen Abschnitte asphaltiert, denn es gab einige. Nachdem wir einen Pass hinter uns liessen, wurde das Gelände flacher.  

Kamerun ist definitiv viel weniger dicht besiedelt als Nigeria und die Leute waren weniger emotional über unsere Durchfahrt. Fast gleichgültig im Vergleich zu den lauten und interessierten Menschen in Nigeria.  

Zum Frühstück kochten der arme Vize-Dorfchef und seine Frau nochmals exakt dasselbe Gericht wie schon am Vorabend. Dies signalisierte uns, dass jeder Rappen zählt, und wir gaben ihnen ohne Aufforderung etwas Geld für das einfache Essen. 

Leider änderte sich die Pistenqualität überhaupt nicht und wir wurden fast um unseren Verstand geschüttelt. Die Regenzeit ist noch nicht lange her und somit sind die Strassenreparaturen erst in den Kinderschuhen.  

In einer grösseren Stadt änderte sich der Belag und wir waren selten so froh Asphalt zu sehen. Wir kauften eine SIM-Karte in einem langwierigen Prozess und suchten den König auf. Dieser empfing uns sogleich und wir erlebten, wie besorgte Bürger ihn um Rat baten. Der ihm geschenkte Wein aus dem Tetra Pak wurde sogleich allen Anwesenden offeriert. 

Beim Verabschieden um 9.30 Uhr war der König und sein bester Freund der Polizeichef, bereits am zweiten Bier (6dL). Wir konnten natürlich die Einladung schlecht ablehnen, vom selbstgemachten Palmwein zu probieren und tranken ein Glas mit den angeheiterten, prominenten Männern.  

Nach mehreren Pässen, die uns die letzte Energie raubten, assen wir ein Brot mit Schokolade in einem kleinen Dorf. Wir boten der Familie Tee aus Nigeria an und sie gaben uns gekochte Cassavaknollen zu probieren.  

In Foumban, der grössten Stadt in Kamerun bisher, suchten wir den pompösen Tempel und sahen, dass es sogar ein Museum in Form einer Schlangen-Spinnenkombination gab. Der Sicherheitsbeauftragte zeigte uns einen Raum, wo wir übernachten konnten. Viele junge Männer versuchten uns zu überzeugen ihre überteuerten Figuren und sonstige Souvenirs zu kaufen. Seit langem schienen wir wieder in einem Touristenort gelandet zu sein.  

Am späteren Nachmittag lud uns der junge Prinz ein, bei sich im Haus zu übernachten und wir nahmen die grosszügige Einladung an.  

Aufgrund der grosszügigen Gastfreundschaft des ältesten Sohnes des Königs, entschieden wir uns einen Tag zu bleiben, um einen Einblick in das Leben eines Prinzen zu bekommen. Der zuvorkommende junge Mann und frischgebackene Vater zeigten uns den organisierten Markt und wir lernten einen Teil seiner Familie kennen. Sein Onkel lud uns grosszügigerweise in ein nobles Restaurant ein, um uns sein Lieblingsessen zu zeigen. 

Der aktuelle König bzw. Sultan hat im Vergleich zu seinem Vater «nur» sieben Frauen und 23 Kinder. Sein Vorgänger hatte stolze 50 Frauen und unzählige Kinder! Was wir auch lernten, ist, dass nur dem König erlaubt ist seine Beine zu überschlagen und sonst niemanden im Palastgelände.  

Den seltenen Luxus von fliessendem Strom für den grössten Teil des Tages und eines Bettes verliessen wir wieder, um weiter durch die hüglige Gegend zu pedalen. Plötzlich überholte uns ein Lastwagen mit europäischem Nummernschild und eine Frau winkte aus dem Fenster. In der nächsten Stadt unterhielten wir uns eine Weile mit dem freundlichen Paar aus Österreich. Bereits seit ungefähr zehn Jahren sind die beiden unterwegs und haben so einiges erlebt mit ihrem fahrtauglichen Zuhause. Es war schön sich wieder mal mit Gleichgesinnten auszutauschen und Erfahrungen zu vergleichen.  

In Bafoussam bogen wir nach Yaoundé ab, anstatt nach Douala und nachdem es langsam dunkel wurde, suchten wir einen Dorfchef auf. Nach der Ankunft in seinem Palastgelände war zuerst niemand vor Ort und die Leute, die wir nach einigem Suchen auf dem riesigen Gelände fanden, sahen uns nur gleichgültig an und wollten gar nichts mit uns zu tun haben. Nach einiger Zeit kam der Chef nach Hause und dieser meinte wir können nicht hierbleiben, auf unsere Frage, ob wir unser Zelt aufstellen können.  

Sein Fahrer wollte uns stattdessen samt Fahrrädern ins nächste Dorf zum dort herrschenden König bringen, da es dort sicherer ist und dieser Gäste empfangen kann. Also packten wir unsere Fahrräder auf die Ladefläche eines Pick-ups und standen hinten auf der Ladefläche, um sicher zu gehen, dass nichts vom Auto fällt. Da wir uns auf etwa 1600 m befanden, froren wir regelrecht während der Fahrt und mussten uns wegen den vielen Schlaglöchern richtig gut festhalten.  

Angekommen, empfing uns der König freundlich und bot uns gleich ein Aperitif an. Er hat viel Gäste und deswegen seinen Palast für den Tourismus ausgebaut. Er bietet schöne Zimmer an und sein Palast ist bis ins letzte Detail verziert und gefüllt mit traditionellem Handwerk. Er quartierte uns grosszügigerweise in eines der Zimmer und beim Nachtessen mit Wein in seiner Luxuswohnung erzählte er uns von seinen Besuchen in der Schweiz.  

Als wir weiterwollten, meinte ein Angestellter des Königs wir müssten noch die Rechnung begleichen. Wir waren völlig schockiert und fragten, für was wir genau bezahlen müssten. Er meinte wir müssen für das Zimmer bezahlen. Da wir dem König anboten im Garten zu zelten, dachten wir das angebotene Zimmer sei eine nette Geste. Natürlich hätten wir das Zimmer abgelehnt, aber anscheinend hat die Sprachbarriere zu dieser unangenehmen Situation geführt. Wir erklärten, dass wir gar nicht genügend Bargeld hätten und somit leider nicht bezahlen können.  

Zurück auf der löchrigen Strasse verloren wir stetig an Höhe und die Luft wurde zunehmend feuchter und heisser. Bald umgab uns auch der dichte Wald wieder und wir hatten die Gebirgslandschaft und die Nadelwälder definitiv hinter uns gelassen. 

Seit wir die Grenze überquert hatten, fragten wir immer wieder Leute wie die Sicherheitslage sei. Eintönig meinten alle es sei sicher und das war auch unser Gefühl. Ausserdem gab es keine Nachbarschaftswachen mehr und somit trauten wir uns wieder mal in der Wildnis zu übernachten. Denn in Nigeria hatten wir einen Zwischenfall, der unser Sicherheitsgefühl für einige Wochen schlagartig veränderte. Wir wurden am späten Abend von bewaffneten und betrunkenen Dorfbewohnern bedroht und verscheucht.  

In Nigeria wurden wir teilweise behandelt, als wären wir was Besseres und gewisse Kinder oder Frauen haben sich verneigt vor uns. In Kamerun war das nicht mehr so und manchmal fühlte es sich fast komisch an, wie wenig sich die Menschen hier für uns interessierten.  

Was sich jedoch nicht geändert hat, sind die erstaunten Gesichter, wenn wir erzählen, wie sehr wir das Afrikanische Essen mögen und gar nichts anderes zu uns nehmen. 

In Kamerun sind die Familien, mit Ausnahme die der Könige, viel kleiner als im Nachbarland und aus diesem Grund ist auch die Bevölkerung um ein Vielfaches geringer. Nichtsdestotrotz sahen wir täglich hunderte Kinder auf ihrem kilometerlangen Schulweg mit ihren schicken Uniformen.  

Auf der Fahrt in Richtung Hauptstadt sahen wir an vielen Orten, wie bereits in vorherigen Ländern, wie die Menschen ihre Ernte auf der Strasse trockneten. Wir sahen Kakaobohnen, Chillischoten, Cassavawurzeln und Erdnüsse. 

Am Strassenrand wurden viele Früchte verkauft und wir konnten nicht auf den Kauf einiger Papayas verzichten. Der Preis für drei riesige Exemplare war nur 50 Cent! 

In Yaoundé angekommen, fanden wir das Haus unseres Gastgebers schnell und wurden herzlich empfangen. Jocelyn wohnt bereits vier Jahre in der Grossstadt und arbeitet als Lehrer an einer französischen Schule. Mit ihm und seinem Freund David unterhielten wir uns über das Leben im zentralafrikanischen Land und tranken einige Biere dazu.  

Als erster Stand wieder einmal die Visumsjagd auf dem Programm. Bei der Botschaft in Gabun wurden wir gleich abgewiesen, da wir keine langen Hosen trugen. Wir fanden das zwar lächerlich, aber dem Sicherheitsmann war das mehr als egal. Also fuhren wir zurück zur Unterkunft und kehrten mit neuem Outfit zurück.  

Die nicht gerade vor Freude strotzende Frau sagte uns, welche Dokumente wir benötigten, und wir suchten alles Nötige hervor. Eigentlich war alles schon bereit, als wir plötzlich merkten, dass das Visum ab dem Ausstellungsdatum gültig sein wird. Wir beschwerten uns lautstark und konnten nicht glauben, dass es nicht anders möglich ist. Aufgrund unserer lautstarken Diskussion kam der Botschafter aus dem Büro nebenan dazu und konnte unsere Aufregung nachvollziehen. Schlussendlich gab er uns einen Kompromissvorschlag von 45 anstatt 30 Tagen zu einem Spezialpreis. Ein bisschen enttäuscht akzeptieren wir die Ausgangslage und bekamen das biometrische Visum innerhalb einer Stunde.  

Zwischenzeitlich machte uns zusätzlich wütend, dass diese Frau uns etwa 20 USD mehr verrechnen wollte, nur für das Ausfüllen der Formulare. Gefragt, ob wir diesen Service in Anspruch nehmen wollten, wurden wir jedoch nie! 

Noch am selben Tag pedalten wir über die hügligen und zum Teil völlig kaputten Strassen der Hauptstadt zur Botschaft der Republik Kongo. Die Schlaftablette einer Beamtin sammelte alle Dokumente ein und sagte uns, dass wir in einer Woche das Visum abholen können. Da uns die Expressgebühr zu teuer war, liessen wir uns darauf ein, noch ein wenig länger zu bleiben. 

Da Jocelyn auf Warmshowers und auf Couchsurfing aktiv ist, kam zu unserer Überraschung nach einigen Tagen Mahdi vorbei. Den Tunesier hatten wir in Togo das erste Mal getroffen und waren seither in Kontakt 

Das Einkaufen in Kamerun kann sehr mühsam sein, da niemand Wechselgeld hat. Nicht einmal in grossen Einkaufsläden konnten wir zum Teil einkaufen, da wir nicht das nötige Kleingeld dabeihatten. Denn den Kassierinnen war es schlicht egal, ob wir jetzt unsere Produkte einkaufen konnten oder nicht. Die empfohlenen Riegel wollten wir nicht kaufen, nur, weil kein Kleingeld vorhanden war. Von diesen Situationen hatten wir jeden Tag mehrere und es erinnerte uns an die Elfenbeinküste.

Zum Glück bekamen wir von einem anderen Tourenfahrer die Adresse eines zuverlässigen Fahrradmechanikers in Yaoundé. Dieser hatte sogar zwei neue Tretlager. Vor allem Fabian musste seines dringend ersetzten, da es seit Lagos eierte und nicht mehr lange durchgehalten hätte. Adrian ersetzte seines auch, da wahrscheinlich in den nächsten Ländern keine solchen Mechaniker zu finden sind. 

Ausserdem konnte Adrian bereits seit Dakar nicht mehr in das obere Kettenblatt schalten (Kranz vorne) und kein Mechaniker konnte das Problem beheben. Zum Glück hatten die Kameruner eine Lösung parat und montierten einen neuen Schalthebel und ein drittes Kettenblatt. Somit war das Problem mit den steilen Anstiegen und mit der Schaltung gelöst. Auch neue Bremsbeläge konnten wir erwerben und haben somit seit langem wieder komplett funktionstüchtige Fahrräder. 

Am Wochenende kam noch ein Freund von Jocelyn aus Douala auf Besuch und die Anzahl der Bewohner der Wohnung erhöhte sich auf fünf. Bei einem gemütlichen Abendessen in den Strassen von Yaoundé genossen wir die Gesellschaft und Gespräche.  

Adrian hatte bereits die letzten Tage immer wieder Beschwerden, aber es wurde nie wirklich schlimmer. Er spürte, dass etwas im Kommen ist, aber wusste nicht was genau. Direkt nach der Ankunft bekam er starke Kopfschmerzen und die Lebergegend strahlte Schmerzen aus. Also machte er einen Malariatest und einen Typhustest. Der Malariatest war wenig überraschend positiv. 

Jocelyn hatte die Nummer einer erfahrenen französischen Ärztin die schon Dutzende Jahre in Kamerun lebt. Sie empfahl ein Blutbild und dies zeigte, dass die Malariainfektion dank der Medikamente bereits wieder weg war. Jedoch waren die Infektionswerte zu hoch und somit wurde ein Ultraschallbild des Unterleibs angeordnet. In der Zwischenzeit schmerze einmal Adrians Lebergegend, einmal der Rücken und plötzlich die Schulter. 

Die Ultraschalluntersuchung ergab einen 6 mm grossen Nierenstein, angeschwollenen Lymphknoten und eine vergrösserte Leber. Die vergrösserte Leber konnte mit grösster Wahrscheinlichkeit auf die Malariainfektion zurückgeführt werden. Um die Situation des Nierensteins richtig einzuschätzen, empfahl die Ärztin den Besuch eines Experten. Dieser meinte der Stein sollte von selber über den Urin ausgeschieden werden in dieser Grössenordnung. Mit dieser Beurteilung und einigen neuen Medikamenten bekamen wir die von uns gewünschte Erlaubnis für die Weiterfahrt. Nur ein weiterer Test spezifischer Leberwerte musste gemacht werden und nachdem dieser nichts Alarmierendes anzeigte, entschieden wir uns am Folgetag weiterzufahren. 

Am Nachmittag verliessen wir den Luxus wieder und befuhren die chaotischen Strassen von Yaoundé, um aus der Stadt zu kommen. Kaum aus der Stadt, sahen wir schon üppigen Regenwald hinter den Dörfern und es wurde definitiv ländlicher. 

Nachdem wir auch die Rechtskurve erfolgreich hinter uns gebracht haben, geht es jetzt «nur» noch südwärts. Dies bedeutet jedoch nicht, dass wir bald in Südafrika ankommen! 

Kamerun liegt mit dem hohen Alkoholkonsum an der Spitze in Afrika. Bereits in Nigeria wurden wir darauf aufmerksam gemacht und sahen das Ausmass jeden Tag seit wir Kamerun betraten. Immer wieder sahen wir schon vor 10 Uhr morgens Männer schwankend herumlaufen. Mehrmals wurden wir gefragt, ob wir zum Frühstück Palmwein trinken möchten oder Bier. In allen Bars und Restaurants sitzen Männer und Frauen und trinken Bier, was für uns ein komplett neues Bild darstellte. 

In den letzten Jahren überboten sich die verschiedenen kamerunischen Brauereien mit Gewinnspielen und man konnte ganz viele Dinge gewinnen. Es kam sogar so weit, dass die Bierverschlüsse, auf welchen die Preise veröffentlicht wurden, als inoffizielle Währung fungierten. Sogar die Polizei akzeptierte die Metallteile als Bestechungsmittel. 

Seit Yaoundé gibt es fast keinen Platz, um unser Zelt aufzustellen. Entweder waren wir im Dschungel oder in einem Dorf. Darum fragten wir ein paar palmweintrinkende Männer, die uns beim Vorbeifahren freundlich zuwinkten, ob wir irgendwo unser Zelt aufstellen könnten. Wie so oft wurde uns gleich ein Zimmer offeriert. Der Vater gab sein Zimmer für uns auf und schlief dafür im Kinderzimmer. Als Konsequenz mussten die Kinder auf den Sofas im Wohnzimmer schlafen. 

Am späteren Vormittag verliessen wir die nette Familie und ihre zahlreichen Kinder gut gestärkt wieder. Stundenlang fuhren wir durch Wälder, welche durch die hier typischen Bäume geprägt werden, die bis auf die Baumkrone keine Äste tragen. Nach einigen Dörfern ohne Essensmöglichkeit, fragten wir ein paar Leute, wo es eine Garküche gibt. Nach kurzer Diskussion lud uns einer der Männer ein, ihm zu folgen. Etwa hundert Meter weg von der Hauptstrasse fand eine Hochzeit statt. Schnell servierte man uns ein Gericht und lud uns ein, an der Hochzeit teilzunehmen. 

Schlussendlich entschieden wir uns in diesem Dorf zu übernachten. Leider ging unser Plan mit dem wild campen nicht ganz auf, da es immer wieder sintflutartig regnete. Das ganze Hochzeitsareal glich einem Fussballplatz nach zehn Spielen mit ununterbrochenem Regen. Die Gäste liessen sich jedoch die Party nicht entgehen und feierten die ganze Nacht mit extrem lauter Musik. Unser improvisierter Schlafplatz war eher grenzwertig, aber für eine Nacht musste es reichen. Ein zugemüllter, stinkender Schuppen wurde grob aufgeräumt und wir verbrachten eine unruhige Nacht im leider auch undichten Hüttchen.  

Der starke Regen in der Nacht erinnerte uns, dass wir uns dem Äquator nähern und somit keine strikte Regenzeit mehr existiert. Die trinkfreudigen Gäste waren bereits wieder in bester Feierlaune, als wir uns morgens verabschiedeten. 

Müde und um eine neue Erfahrung reicher, pedalten wir über die hüglige Strasse. Die Dörfer wurden immer kleiner und der Verkehr nahm stetig ab. 

Wir folgten einem Waldweg und fanden wirklich einen geeigneten Platz für unser Zelt, inmitten des Dschungels. Ein paar Kinder sahen uns abbiegen und besuchten unser Schlafplatz. Sie schauten uns gespannt zu und spielten Musik auf ihrem alten Handy ab. Nach etwa einer Stunde sagten wir ihnen, dass wir ein wenig Ruhe möchten und sie verliessen erstaunlich brav den Wald wieder in Richtung ihres Dorfes.  

Dachten wir…Nach ein paar Minuten kehrten die Jungs zurück mit drei Avocados, die sie irgendwo im Wald gepflückt hatten. Sie fragten sogar noch ob wir Mais mögen und wir sagten ja, aber erwähnten auch, dass wir Essen bei uns haben. Eine Stunde später kamen die vier Burschen zurück und brachten uns fünf rohe Maiskolben. Immer wieder werden wir überrascht, wie gastfreundlich die Leute in Afrika sind.  

In ganz Kamerun mussten wir nie unseren Pass zeigen, ausser bei der Einreise und natürlich bei der Ausreise. Dies zeigt die markanten Unterschiede zwischen den verschiedenen Ländern in dieser Gegend, denn beispielsweise im Südwesten des Landes ist die Sicherheitslage momentan prekär. 

Bei einer Kreuzung liess uns ein netter Restaurantmitarbeiter unsere Maiskolben auf den Grill schmeissen und wir teilten den leckeren Snack mit ihm. Ursprünglich hatten wir geplant auch das kleine vom Öl verwöhnte Land Äquatorialguinea zu durchreisen. Die immensen Visumskosten von 300 Euro für einen Monat schreckten uns jedoch ab und wir entschieden uns das Land auszulassen. 

Unsere letzte Nacht durften wir direkt an der Grenze bei einer netten Familie, welche ein Restaurant besitzt verbringen.  

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