Zuhause – Coronapause

(Last Updated On: Mai 15, 2020)

5. April – 5. Mai 2020:

Seit über einem Monat sind wir bereits zurück in der Schweiz und gewöhnen uns langsam wieder an das Klima, Mentalität, Kultur und das komplett andere Essen.

Erstaunlicherweise fühlte es sich ab dem ersten Tag an, als hätten wir die Schweiz, unsere Heimat nie verlassen. Trotzdem war Vieles anders als noch die letzten Monate auf Reisen.

Das Duschwasser war selbstverständlicherweise immer warm, es gab plötzlich keine Stromunterbrüche mehr und wir mussten nicht alle paar Tage eine neue Unterkunft oder einen Platz für unser Zelt suchen.

Adrian quartierte sich in seinem Zimmer von früher in Buchrain ein und Fabian machte es sich auf dem Bauernhof seiner Schwester Nadine und ihrem Mann Simon in Römerswil bequem. Auf Fabian wartete viel Neues. In seiner Abwesenheit bekamen seine beiden Schwestern Nachwuchs und somit konnte er endlich seiner Verantwortung als Onkel nachgehen.

Aufgrund der aussergewöhnlichen Situation durften wir nur gemächlich Freunde und Verwandte besuchen und somit hielten wir uns vermehrt in unserem neuen Zuhause auf. Natürlich vernachlässigten wir den Sport nicht, da sonst eine Gewichtszunahme von enormem Ausmass drohte, da unser Kalorienverzehr auch nach der Reise noch beachtlich war. Ab und zu unternahmen wir Radtouren, um jemanden zu besuchen oder den einen oder anderen Bergpass zu fahren.

Ausserdem versuchten wir Sportarten wieder auszuüben, welche während der Reise zu kurz kamen. Dazu zählten sicher wandern, joggen und für Fabian klettern. Leider mussten wir schnell feststellen, dass diese Bewegungen völlig andere Muskeln beanspruchen und somit schmerzte es danach ziemlich, Treppen zu meistern.

Natürlich war es zu Beginn speziell, «alleine» in einem Bett zu schlafen und ohne Begleitung auf dem Fahrrad unterwegs zu sein. Menschen sind bekanntlich Gewohnheitstiere und dennoch gewöhnt man sich schnell an neue Umgebungen, Situationen und Gegebenheiten generell.

Ende April zeichnete sich eine Abnahme der Neuinfektionen ab und somit wurden bereits wieder erste landesweite Lockerungen genehmigt. Die Infektionen in der Schweiz reduzierten sich von über tausend neuen Fällen pro Tag bei unserer Ankunft, auf unter hundert anfangs Mai.

In ganz Europa verordneten die Mächtigen Lockerungen in verschiedenen Bereichen des täglichen Lebens und es wurde heiss diskutiert, ob man nun bereits im Sommer ins Ausland an den Strand liegen darf oder doch nicht.

Während in Europa viele den Job verloren oder das Kleingewerbe unter Existenzängsten leidet, trifft es die Menschen in Afrika einiges heftiger und Hunger bedroht Millionen von Menschen. Ersparnisse und Erwerbsausfallentschädigungen sind in vielen Staaten Fremdworte und somit leben die Leute von der Hand in den Mund. Es besteht keine Chance sich auf solche Krisen vorzubereiten und auf legalem Wege momentan Geld zu verdienen.

Die Afrikanischen Regime haben mehrheitlich viel restriktiver auf die COVID-19 Pandemie reagiert als bei uns und jeglichen Geschäften verboten zu öffnen. Alle diese Frauen, Kinder und Männer, welche uns alle diese leckeren Snacks oder Gerichte verkauft haben auf der Reise, stehen im Moment ohne Geld da und haben es schwer überhaupt irgendwie an Geld zu kommen.

Jedoch haben in Namibia und Südafrika ebenfalls bereits erste Lockerungen stattgefunden. Namibia befindet sich seit dem 5. Mai in Phase 2, was bedeutet, dass alle Menschen in der Öffentlichkeit Masken tragen müssen und sich wieder frei innerhalb der Landesgrenzen bewegen können. Jedoch gilt immer noch ein landesweites Alkoholverbot und Restaurants bleiben vorerst geschlossen. Erstaunlichweise wurden in Namibia seitdem wir das Land verlassen haben keine einzige Neuinfektion bestimmt. Somit hat Namibia total 16 Infektionen bei einer Zahl von 1500 Tests.

In Südafrika sieht die Situation etwas anders aus und es sind fast 10’000 Fälle registriert worden und somit gehört das Land zu den Ländern in Afrika mit den meisten Infektionen. Allerdings hat Südafrika eine viel grössere Bevölkerung als Namibia und hat bereits über 340’000 Tests durchgeführt. Die Grenze zwischen Namibia und Südafrika ist weiterhin geschlossen und sogar Einheimische müssen mit einer zweiwöchigen Quarantäne rechnen, wenn sie die Grenze überqueren wollen.

Somit wird es in den nächsten Wochen noch keine Möglichkeit geben die Reise fortzusetzen!

Reto Fehr von der Sportredaktion der Onlinezeitung Watson führte mit uns ein Interview wie wir mit dem Virus und den Folgen konfrontiert wurden und wie unsere Heimreise zu Stande kam.

Ausserdem haben wir seit Neustem einen Webshop auf unserer Internetseite aufgeschaltet, wo man verschiedene Postkarten zu sich nach Hause bestellen darf. Dank der Grosszügigkeit und unkomplizierten Zusammenarbeit mit der Streit AG, konnten wir unsere Bilder in handliche Postkarten umwandeln.

Bleibt gesund und wir melden uns bald wieder mit Neuigkeiten…

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